Ortsgemeinde Hamm am Rhein
Ortsgemeinde Hamm am Rhein

Festakt anlässlich 150 Jahre „Friedenseiche Hamm am Rhein“

 

Am Freitag, dem 01.04.2022 fand ein Festakt zum 150-jährigen Geburtstages des „Eichbooms“ oder auch „Eichelboom“ genannt“ vor dem mit rot-weißen Band und einem blau-gelben Band (ukrainische Flaggenfarbe) geschmückten Baumes statt.

 

Ortsbürgermeister Hans-Werner Barth begrüßte die anwesenden Bürgerinnen und Bürger aus Hamm, die Vertreter des Gemeinderates und des Kultur- und Sozialausschusses, Herrn Bürgermeister Max Abstein, Ortsbürgermeister Eichner von Mettenheim, die evangelische Pfarrerin Christina Groß und ihr katholischer Kollege Victor Solomon. Trotz anhaltendem Schneeregens haben es sich die Gäste nicht nehmen lassen, dem Festakt beizuwohnen.

 

Die Friedenseiche von Hamm, ein geschütztes Naturdenkmal, wurde am Ostermontag, dem 01.04.1872, vor dem Rathaus gepflanzt.

 

Als Friedenseichen werden Eichen bezeichnet, die zu dem Gedenken an einen gewonnenen Krieg und den folgenden Frieden als Gedenkbäume gepflanzt wurden. In Deutschland sind diese überwiegend als ein Denkmal an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gepflanzt worden.

 

In seiner Rede ging Hans-Werner Barth auch darauf ein, dass man damals von der sogenannten Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland sprach. Neben dem Krieg 1870/1871 fanden leider weitere Kriege zwischen den beiden Ländern statt, 1914-1918 und 1939-1945.

 

Am 22. Januar 1963  fand letztendlich die Unterzeichnung des sogenannten Elysee-Vertrages statt. Die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland war nun endgültig besiegelt.

Im Jahr 2023 werden es genau 60 Jahre. Eine stolze Leistung von zwei mutigen Staatsmännern Charles de Gaulle und Dr. Konrad Adenauer, die uns den Weg bereiteten, für unsere freundschaftlichen Begegnungen.

 

Doch Vergangenheit war gestern, aber wir leben in der der Gegenwart.

Wer hätte gedacht, dass in Europa wieder ein Krieg geführt wird.

Seit 24.02.2022 wird die Ukraine vom russischen Militär angegriffen. Den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin können wir nicht stoppen. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die verhängten Sanktionen irgendwann und hoffentlich in kürzester Zeit fruchten.

Wir müssen zusehen, wie Krankenhäuser, Theater, Wohnblöcke, Häuser zerstört werden – ohne Rücksicht auf die dort schutzsuchenden Menschen.

Pfarrerin Groß und Pfarrer Solomon trugen ein Friedensgebet vor und endeten mit einem gemeinsamen „Vater unser“.

Der 1. Beigeordnete Oliver Ernst übernahm kurzfristig für den erkrankten Bernd Wilhelm die Festrede. Er schilderte die Historie des „Eichbaums“ und ging auch auf den Zeitgeist von damals ein. „Es waren Menschenmassen in Hamm unterwegs, die feierten auf den Straßen und in den Gasthäusern.“

Auch auf das Lied „Die Wacht am Rhein“ kam er zu sprechen.  Es ist ein patriotisches Lied, welches im Deutschen Kaiserreich ab 1871 neben „Heil dir im Siegerkranz  die Funktion einer inoffiziellen Nationalhymne hatte. Erst mit der prominenten Aufführung bei der Silberhochzeit des späteren Kaisers Wilhelm I. gewann es an Popularität, die sich 1870/71 noch steigerte. Die Leute waren so fanatisch, dass es Anderen schon wieder zu viel wurde und es entstanden Parodien auf dieses Lied.  Die aus der Feder des Frankfurter Mundartdichters Friedrich Stoltze stammende Parodie trug er vor.  

 

Hella Baier trug das Gedicht vom „ Eichelboom“ von Hannelore Böhm vor.

Markus Schmittel sang das Lied „Im Schatten vom Boom“ (Melodie „Im Schatten des Doms“) ein Hit aus der Rheingold-Fastnachtssitzung. Viele Anwesende sangen tatkräftig mit.

 

Dann folgte das Gedicht „Heimat“ ebenfalls vorgetragen von Hella Baier.

 

Die Kinder der Kindertagesstätte haben in einem Projekt, unter Leitung des Kindergartenteams, den Eichbaum gemalt. Diese Bilder wurden am Rathaus aufgehängt und konnten von den Besuchern besichtigt werden. Als Dank für die schönen Bilder erhalten die Kindergartenkinder eine bunte Kinderlupe mit der sie nun in freier Natur, Blüten, Blätter und Käfer beobachten können.

 

Zum Schluss bedankte sich Hans-Werner Barth bei den Besuchern des Geburtstagsfestes zum 150 jährigen Bestehens der Friedenseiche. Sein besonderer Dank galt auch der Feuerwehr Hamm für die Bewirtung der Gäste.

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